
Aktuelles 09-2023
Nachrichten aus der Welt des COMTÉ
06. September 2023
Produktionsmenge angepasst: Bei der diesjährigen Generalversammlung des CIGC ging es um den Stand der Verkaufsmengen, um künftige Produktionsmengen und um das immer noch nicht von der EU validierte Comté-Lastenheft. Dabei wurde allgemein bekannt, dass nach dem Verkaufszuwachs durch die Covid-Zeit nun ein Rückgang aufgrund der hohen Inflation zu spüren sei. Daher hat die Genossenschaft nun die Produktionsrechte für Comté im Milchwirtschaftsjahr 2022/23 um -0,5 % gesenkt und für das für das Milchwirtschaftsjahr 2023/24 eine weitere Modulation von -2 % beschlossen. Man bleibe optimistisch und sei gesund, hieß es, doch man müsse mit den Notwendigkeiten der Zeit gehen, um das Preisniveau und die Effizienz auf den Märkten zu sichern", sagte Lionel Petite, Vorsitzender der Wirtschaftskommission des CIGC. Im April 2024 werden zudem neue Regeln zur Regulierung des Angebots in Kraft treten, um die Comté-Mengen für die nächsten drei Wirtschaftsjahre (2024 bis 2027) festzulegen. Das AOP-Gebiet habe das Maximum seines Futtermittelpotenzials und damit auch seines Milchpotenzials erreicht, hieß es. "Es wäre Zauberei zu glauben, dass die Mengen noch steigen können", fuhr der Präsident Alain Mathieu fort. Alle Erzeuger, Käser und Affineure seien aufgefordert, wie immer auf die Qualität des Comté zu setzen.
Nutrikarst-Studie bringt ernüchternde Ergebnisse: Auch wenn die Landwirte in der Franche-Comté sehr achtsam mit den Ressourcen umgehen und eine nachweislich sehr extensive Landwirtschaft betreiben, so könnten die Ergebnisse einer jüngst erschienen Studie doch frustrierend wirken. Die Fachleute des BRGM (Bureau de Regenologies Nutriques, Recherches Géologiques et Minières) stellten in der groß angelegten Nutrikarst-Studie fest, dass es trotz aller Bemühungen etliche Gründe für eine Verdoppelung der Anstrengungen gibt. Die festgestellten Fakten lauten zunächst: Rückgang des Wassers im Jura-Massiv, vermutlich aufgrund sinkender Schneemengen. Folge sind fallende Wasserstände in fast allen Flüssen. Positiv wurde vermerkt, dass sich die Mengen an ausgebrachtem synthetischem Stickstoffdünger auf allen Bauernhöfen seit 2020 halbiert haben. Dennoch finde sich nach wie vor Nitrat in den Gewässern. Es gelinge paradoxerweise nicht, den Trend der Nitratgehalte im Juramassiv umzukehren. Und das, obwohl die Stickstoffwerte in den Flüssen der Region mit durchschnittlich 6,2 mg/l niedriger als in anderen Regionen Frankreichs (durchschnittlich 14 mg/l) sind und weit unter der Norm für Trinkwasser (50 mg/l) liegen. Der Grund hierfür seien die flachen bis sehr flachen Böden des Juramassivs, die sogenannten Karstböden, die extrem anfällig für Nitrate sind. Die Schlussfolgerung der Grundwasserspezialisten lautet im Grunde: Trotz sehr extensiver Landwirtschaft, einem sehr geringen Einsatz von Chemie und immer besserem Abwassermanagement müsse noch mehr getan werden. Dabei sei es von entscheidender Bedeutung, die verschiedenen Hebel zu nutzen. Dazu zählen etwa die Erhaltung von Dauergrünland, die Verlängerung der Dauer von Wechselgrünland, die Begrenzung von nackten Böden und die Umwandlung von Ackerland in Grünland.