COMTÉ Patrick Clément

Alles eine große Familie

Patrick Clément steckte schon als Pimpf in den Käserstiefeln seines Vaters

Heute ist er Präsident von Sogebul, einem Unternehmen in Poligny, das Käsereien, Reifekeller, Brauereien und die Lebensmittelindustrie mit Fermenten, Lab und verschiedenen Hygienematerialien beliefert. Doch Patrick Clément ist nicht umsonst Sohn eines Käsers – seine Verbindung mit der COMTÉ-Kooperative geht noch weiter und viel tiefer.

Die Erinnerungen an seine Kindheit, wenn er als Knirps in den übergroßen Käser-Gummistiefeln seines Vaters herumstapfte, sind unauslöschlich in das Gedächtnis von Patrick Clément gebrannt. Sein erstes Lebensjahr verbrachte er in der Molkerei von Saint-Germain-en-Montagne, bevor seine Eltern Rolande und Gilbert ein Jahr später an ihren neuen Arbeitsplatz, die Käserei von Brainans, zogen. „Das war damals eine der größten Käsereien im Jura“, erzählt Patrick Clément und erinnert sich weiter: „Meine Eltern beschäftigten drei Käser, um aus der Milch von neunzig Genossenschaftsmitgliedern vierzehn Käse pro Tag herzustellen. Das klingt heute nicht viel, aber 1961 war es sehr viel!“

1970 übernahm der Vater dann gemeinsam mit seiner Frau Rolande ein Geschäft für Käsereibedarf in Poligny. Der kleine Patrick wusste mit seinen zehn Jahren damals zwar noch nicht, dass dies der Grundstein für seine eigene Zukunft war. Er wusste damals auch noch nicht, dass er das „Unternehmer-Gen“ von seinem Vater geerbt hat. Zumal das Schicksal zunächst andere Pläne für ihn hatte.

Man muss Vertrauen, dann klappt es

Nach dem Abschluss der Mittelschule sollte Patrick eigentlich als Lehrling in einer Käserei anfangen. Doch das klappte nicht. Also ging er nach Champagnole in die Mechanikerlehre und arbeitete elf Jahre als Mechaniker und Schleifer. Das war, wie er heute sagt, zwar eine gute Schule fürs Leben, passte aber nicht zu seinen wahren Zielen.

1989 war es schließlich soweit, dass er seine Chance bekam. Gérard Bulle, ein Konkurrent und Freund seines Vaters Gilbert, schlug eine Zusammenarbeit vor und Patrick teilte seinem Vater kurzerhand mit, er werde da mitmachen. So wurde Sogebul geboren. Jean-Luc, sein Bruder, schloss sich dem Trio im Jahre 1991 ebenfalls an. Nachdem dann 1994 zunächst sein Vater Gilbert und Ende der 90er Jahre auch sein Geschäftspartner Gérard in den Ruhestand gegangen waren, schlossen sich die beiden Brüder und ihre Freundin Christelle Moureaux zusammen.

Auch heute noch ist das Unternehmen mehr als alles andere eine Familiengeschichte: Patricks Schwägerin, sein Neffe, seine Tochter und vor kurzem sein Sohn sind in Sogebul eingetreten. Für ihn ist die Arbeit in der Familie „eine große Kraft“. Die Belegschaft von siebzig Personen in Poligny und zwanzig Personen in Sainte-Maure-de-Touraine verhindert trotz ihrer großen Zahl nicht die Entstehung einer großen Gemeinschaft mit den Angestellten. „Wir werden zu Hochzeitsapéros und Geburtstagen eingeladen, ich arbeite mit Leuten zusammen, mit denen ich Fußball gespielt habe. Man hört heute oft, dass alles dahin sei, aber das stimmt nicht. Ich werde nur sehr selten von einem Mitarbeiter enttäuscht. Vertrauen zu haben, das funktioniert! Die Leute geben es einem zurück“. Dieses humanistische Prinzip findet Patrick Clément auch in der COMTÉ-Kooperative, die er sehr gut kennt, bestätigt. „Ich habe die Väter gekannt, ich kenne die Söhne. Der Käser Alex Bon, den Sie hier kürzlich porträtiert haben, kommt gerade hier heraus. Ich habe seine Geburt miterlebt!“

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