Großes Kino im Land des COMTÉ
Die junge Filmemacherin Louise Courvoisier wuchs in Cressia en Petite Montagne in einer Künstlerfamilie auf. Sie hat bereits etliche cineastische Projekte realisiert und wurde 2019 bei den Filmfestspielen von Cannes 2019 ausgezeichnet. Jetzt dreht die 28-Jährige ihren ersten Spielfilm in ihrer Heimat – ein Porträt der Landjugend mit dem Titel “Vingt Dieux” (Zwanzig Götter), das 2024 auf der großen Leinwand erscheinen wird.
Die Dreharbeiten haben bereits am 26. Juni begonnen und werden Ende September abgeschlossen sein. Das Filmprojekt wurde vom Centre National du Cinéma gefördert und von den Sendern France 3 und Canal+ unterstützt. Der Film erzählt vom jungen Käser Tony, dessen Leben von der Landwirtschaft und der Comté-Produktion inmitten einer herrlichen Landschaft geprägt ist. Kulisse der Szenen sind sowohl die beeindruckenden Panoramen des Juragebirges wie auch drei Bauernhöfe, zwei Käsereien in Petite Montagne und die Festung von Les Rousses.
Die Mitwirkenden sind allesamt Laiendarsteller, die in der Franche-Comté gecastet wurden. Darauf bestand die Filmemacherin, um ihren Figuren mehr Authentizität zu verleihen. Nach endlosen Proben gelang das auch tatsächlich. Der fertige Film wird wohl erst im Jahr 2024 auf der großen Leinwand zu sehen sein. Doch wenn er die Handschrift seiner Regisseurin trägt und ihren früheren Werken ähnelt, dürfen wir uns auf eine große Portion Eleganz, Bescheidenheit und viel Sensibilität freuen.
Künstlerfamilie als Wanderzirkus
Die junge Regisseurin, die an der Cinéfabrique in Lyon ausgebildet wurde, kann einen beeindruckenden Werdegang vorweisen. Nachdem sie sich eine Weile in Hollywood umgeschaut hatte, schrieb und drehte sie mehrere Kurzfilme. Einer davon wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2019 mit dem 1. Preis der CinéFondation ausgezeichnet. Der 23-minütige Kurzfilm mit dem Titel „Mano a Mano“ stellt ein Zirkusartistenpaar in den Mittelpunkt und spielt brillant mit Stille, Gesten und Blicken, um Emotionen zu wecken.
Louise Courvoisier ist zweifellos die geborene Filmemacherin und Regisseurin und sie liebt diese Tätigkeit sehr, wie sie verrät. Um hautnahe Eindrücke im engen Kontakt mit Menschen zu sammeln, verlässt sie regelmäßig ihre Film-„Blase“ und führt andere Projekte mit ihrer strahlenden Künstlerfamilie durch. Ihre Brüder sind Musiker und Hufschmied, ihre Schwester ist Schneiderin (die Geschwister haben allesamt im neuen Film mitgewirkt) und ihre Eltern sind große Musikliebhaber. Alle zusammen haben sie 2019 die Wanderzirkustruppe mit dem lustigen Namen “Roule ma poule” gegründet, mit der die Familie in der Franche-Comté ihr „Unwesen“ treibt.