COMTÉ Sylvain Houser

Der Naturfreund mit der Kettensäge

COMTÉ-Milchproduzent und Künstler

Mit Sylvain Houser nehmen wir einen jungen Landwirt aus der Franche-Comté unter die Lupe, der ein außergewöhnliches Hobby hat und neben seiner Hauptbeschäftigung als Milchbauer der COMTÉ-Kooperative noch Zeit findet, mit seinen verschiedenen Kettensägen wahre Naturkunstwerke aus weichen Tannen- oder Fichtenholzklötzen zu schnitzen.

Sylvain Houser ist heute 25 Jahre alt und bereits seit 2016 selbstständig in der Landwirtschaft tätig. Der junge Mann, der schon immer Tiere und die Arbeit an der frischen Luft geliebt hat, bekam mit 19 Jahren die Gelegenheit, einen Bauernhof zu übernehmen, der direkt neben dem seines Onkels lag. Er zögerte damals keine Sekunde und hat sich in das Abenteuer gestürzt. Nach etwa einem Jahr haben sich Neffe und Onkel zusammengetan, was wirtschaftlich mehr Sinn ergibt. Heute sind die beiden mit ihren 60 Milchkühen, die auf 115 Hektar Weidefläche verteilt stehen, und der damit verbundenen Arbeit gut ausgelastet. Und doch hat der junge Sylvain nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Energie übrig, um in den etwas ruhigeren Zeiten seiner künstlerischen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.

Und so nimmt sich der talentierte Jungbauer aus dem Örtchen Urtière im Doubs regelmäßig seine Schnitzwerkzeuge zur Hand und bildet aus Tannen- und Fichtenholzblöcken Elemente der Natur nach: Bären, Adler, kleine Tannen – manchmal aber auch ganze COMTÉ-Räder. Doch Stechbeitel und Hohlmeißel sucht man bei ihm vergebens, dafür findet sich in seiner Werkstatt ein ganzes Bataillon von Kettensägen. “Ich habe gleich mehrere davon, mit verschiedenen Durchmessern, um erst grob und dann feiner die Details zu zeichnen, dann mit der Spitze des Messers nachzuarbeiten”, erklärt der 25-Jährige stolz.

Erste Kettensäge mit 15

Seine erste Kettensäge schaffte er sich im zarten Alter von 15 Jahren an, nachdem er die Kettensägenschnitzerei bei einem Bucheckernfest, der Fête de la forêt in Fessevillers, entdeckt hatte. „Das hat mich inspiriert, es auch einmal auszuprobieren. Ich begann damit, einfache Dinge zu kreieren: Morcheln und andere Pilze, später kamen weitere Objekte dazu, meist Tier- oder Pflanzenmotive.“ Man mag sich die Gefühle der Eltern vorstellen, als sie ihren Sohn mit 15 Jahren mit der Kettensäge hantieren sahen. „Anfangs waren sie etwas zögerlich“, meint Sylvain schmunzelnd, „haben mein Hobby dann aber akzeptiert, weil es mir so viel Freude machte.“

Der begeisterte Hobbyschnitzer, der übrigens Mitglied der Genossenschaft von Charmauvillers ist, sucht sich die Schnitzmodelle zunächst auf Fotos oder im Internet heraus und zeichnet seine künftigen Kreationen dann selbst auf ein Blatt Papier. “Zuerst schneide ich das Holzstück mit der Kettensäge grob zu, oft nehme ich Tannen- oder Fichtenholz, das ich am Wegrand finde. Es ist ein weiches Holz, das sich gut für meine Tätigkeit eignet.” Danach zeichnet Sylvain seine Schnittlinien mit einem Bleistift auf den Untergrund, um die Konturen der zu formenden Formen festzulegen.

Vor kurzem hat Sylvain Houser einen monumentalen Adler geschnitzt (unser Foto), der durchaus beeindruckt. Aber er stellt auch hübsche Bänke her, deren Armlehnen die Form von Tieren annehmen.

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