Zwei Brüder – zwei Käsereien – ein Ziel
Wenn es um die Herstellung des COMTÉ geht, vertreten die Brüder Parrod, zwei Käser aus Laviron, eine anspruchsvolle Berufsauffassung. Jeder auf seine Weise, aber beide mit dem Ziel, die Qualität zu steigern und die Ressourcen zu optimieren. Diese Einstellung und den Willen zum Erfolg haben sie von ihrem Vater geerbt. Die Liebe zum COMTÉ kam dann von allein.
Benoit und Victor Parrod sind sozusagen familiär vorbelastet. Weniger im Hinblick auf die Herstellung des COMTÉ als im Hinblick auf ihre Arbeitsmoral und die familiären Werte. Die beiden haben nämlich nicht nur ihre sehr hell blauen Augen und ihren sanften Blick vom Vater geerbt. Der Papa, seines Zeichens Förster, hat seinen Söhnen vor allem seinen starken Charakter vererbt und ihnen seine Arbeitshaltung vermittelt: „Man weiß, was man will und wie man es erreicht, indem man mit gutem Beispiel vorangeht”, erklären die Käserbrüder unisono.
Victor, der Älteste, ist seit 2019 Käsemeister in Epenoy, zuvor war er dort seit 2010 zweiter Käser. Benoit ist seit 2013 als Käser in Montlebon tätig. Anfangs war es eher die Landwirtschaft, die die Brüder lockte: Victor liebte Traktoren, bei Benoit waren es die Kühe. So gingen die beiden als Kinder gerne mit ihrem Onkel Jean-Claude Devillers, der im Dorf Comté-Milch produzierte, zum Heuen. Und da in Laviron zu dieser Zeit die frische Milch noch jeden Morgen in die Käserei gebracht werden musste, kletterten die Teenager bereitwillig auf den Traktor, um dies zu erledigen. Da waren schon erste Ansätze ihrer Unabhängigkeit und ihres Stolzes zu erkennen. Danach machten beide ihre Erfahrungen: Victor machte ein Praktikum in der Molkerei von Laviron, während sich Benoit für eine Ausbildung auf einer Schweizer Alm entschied. Letztlich entschieden sich die Brüder somit für denselben Beruf, auch wenn sie ihn sehr unterschiedlich ausübten.
Den gesunden Käseverstand weitergeben
Auch heute bestehen große Unterschiede, doch auch viel Verbindendes. So ist Benoit, der Jüngere, ein absoluter Purist, der viel Wert auf die zwar harte, aber rein menschliche körperliche Arbeit legt. Victor liebt die Technologie, sofern sie zur Verbesserung des Produkts beiträgt und die Arbeit der Männer und Frauen erleichtert. Von ihren sehr unterschiedlichen Positionen gehen die beiden Brüder dennoch immer wieder aufeinander zu und tauschen ihre Ideen aus. Was sie vereint und verbindet, ist ihr Respekt für die Umwelt und die lokale Produktion. Auch haben sie ähnliche Einstellungen, wenn es um die Optimierung bestimmter Aspekte geht. “Früher kamen die Zahlungen für die Nebenkosten aus der Tasche des Käsers. Das ist nicht mehr der Fall, aber das sollte uns nicht davon abhalten, einen vernünftigen Umgang mit Wasser und Reinigungsmitteln beizubehalten”, sagt Victor, der auch den Holzkessel der Käserei erfolgreich betreibt. Dasselbe gilt für Benoit bei der Auswahl der Rohstoffe: “Ich verwende qualitativ hochwertiges Meersalz. Es ist nicht das billigste, aber das beste“.
Zwei Brüder, zwei Käsereien, eine Leidenschaft. Schon heute geben die Brüder, die großartige Lehrer hatten, ihrerseits ihre Vision weiter: “Ich habe gerade meinen Lehrling eingestellt, das ist wohl ein gutes Zeichen”, sagt Victor lächelnd. Und auch bei Benoîts scheint die Nachfolge gesichert. Einer seiner drei Söhne zieht mit seinen drei Jahren (!) bereits jetzt morgens um 6 Uhr die Stiefel an, um sich von der Wohnung der Familie im Obergeschoss in die Kältekammer der Käserei zu schleichen…