Was anderswo zugesetzt werden muss, ist hier schon drin
Mit immer neuen Tricks und Zusätzen macht die Nahrungsmittelindustrie ihre Erzeugnisse den Konsumenten schmackhaft. Functional Food ist der neueste Trend, der Gesundheit verheißt und doch nicht weiter von gesund und natürlich entfernt sein könnte. Ein nachhaltig und handwerklich hergestellter, naturbelassener Bergkäse wie der COMTÉ ist dagegen echtes Functional Food.
Functional Food – das sind eigentlich jene neuartigen Produkte aus den Labors, mit denen Pharmafirmen und Food-Konzerne Umsatz und Gewinne steigern möchten. Der Begriff bezeichnet Nahrungsmittel und Getränke, die mit bestimmten Zusätzen angereichert sind, um so vorgeblich bestimmte gesundheitliche Zusatznutzen zu erreichen. Dazu gehören zum Beispiel Mineralien, Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe oder lebende Bakterienkulturen. Diese funktionellen Lebensmittel sind jetzt voll im Trend, werden spezifisch auf bestimmte Zielgruppen und Altersklassen zugeschnitten und mancher Zeitgenosse scheint ernsthaft zu glauben, dieses Designer-Funktions-Futter sei besser, wirksamen, gesünder als „the real thing“, also das, was Mutter Natur uns bietet.
Die Werbung setzt auf den Kampf gegen das Alter, gegen Zivilisationskrankheiten, gegen Degeneration. Sie stimuliert die Lust auf Veränderung und macht sich die Bewegung zum Guten, Gesunden zunutze. Da gibt es Spezialfutter für Dicke und für Diabetiker, für die Sehkraft und für die Seele, gegen Bluthochdruck und gegen Vergesslichkeit. „Lifecycle-Produkte“ nennen die Marketingmanager die altersadäquate Lebensabschnittskost, genau abgestimmt auf die zugehörigen Gebrechen. Doch mit lebendigen Lebensmitteln hat all das nichts mehr zu tun. Astronautenkost aus Folienverpackung ist dem mitunter näher.
Gesund geht anders
Ein ökologisch angebautes Gemüse oder ein in extensiver Landwirtschaft gehaltenes Tier und die jeweils daraus hergestellten Nahrungsmittel – zum Beispiel der COMTÉ – sind nicht nur besser für den Planeten (das ist vielfach nachgewiesen, wird aber nicht mehr gern gehört), sondern ganz sicher auch für den sie verzehrenden Menschen. Denn bei all dem zugesetzten „functional“ Zeugs fehlt die synergistische Wirkung vieler Mikronährstoffe, die erst in ihrem Zusammenspiel eine wirklich gesunde Ernährung ermöglichen. Doch das hört und sieht der moderne Mensch im Fernsehen nur noch selten. Und Ernährungswissen ist heutzutage Mangelware in der Bevölkerung und das nicht nur bei Kindern, die glauben, Kühe seien lila.
Nehmen wir einmal die so wichtigen und wertvollen Omega-3-Fette. Diese wurden in der modernen, intensiven Landwirtschaft mit ihrem Schwerpunkt auf Produktionsmengen stetig zurückgedrängt. So ist der Gehalt von Omega-3 in vielen Nahrungsmitteln in den westlichen Ländern rückläufig, 80 Prozent der Amerikaner sollen nach Aussage von Artemis P. Simopoulos, Präsidentin des Zentrums für Genetik, Ernährung und Gesundheit in Washington, D.C., schon unter Omega-3-Mangel leiden. Dabei sind sie sehr gut für Herz und Kreislauf, auch für die Knochen und die Augen, vor allem aber auch fürs Gehirn, für die Intelligenz, ja sogar für Verhalten und Psyche. Ein Mangel an diesen Fetten befördert die Alzheimer-Krankheit, die Hyperaktivität bei Kindern, ja sogar den Autismus. Wenn mehr von diesen Fetten verzehrt werden würden, wären die Menschen glücklicher, glaubt Andrew Stoll, Professor an der Harvard Medical School im US-Bundesstaat Massachusetts. „Ein erhöhter Omega-3-Anteil in unserer Ernährung könnte bewirken, dass Depressionen und andere psychische Erkrankungen seltener vorkommen“, sagt er.
Doch die Nahrungsindustrie hat kein Interesse an den feinen Fetten. Denn die sind zwar überaus gesund, aber auch sehr sensibel und nicht lange haltbar. „Solches Fett ist für die Herstellung von Dauerwurstwaren wie zum Beispiel Salami, aber auch für die Herstellung lang haltbarer küchenfertiger Produkte ungeeignet“, konstatierte die Neue Zürcher Zeitung in einem Bericht über eine landwirtschaftliche Fachtagung. Da kann ein Lebensmittel noch so gesund sein: Der Industrie ist das schnuppe. Da geht es vor allem um die Haltbarkeit und um den Preis. Milchmenge, Eierproduktion, Fleischmenge sind die Eckdaten, die zählen. Gesundheit von Tier und Mensch sind zweitrangig. Daher bekommen die Kühe in Massentierhaltung auch kein Heu oder Gras, sondern – wenig artgerecht – Kraftfutter mit Getreide. Das erhöht aber die Ausbreitungsrate gefährlicher Krankheitserreger und senkt den Gehalt an Omega-3-Fetten.
Natur pur vom Berg
Anders sieht es etwa bei den in den Bergen der Franche-Comté lebenden Milchkühen aus, die ihr Bestes für den COMTÉ geben. Ihr Futter besteht einzig aus frischen Kräutern, Gräsern und Blüten im Sommer und aus dem Heu derselben im Winter. Das Ergebnis: Die Milch, die sie geben, enthält nicht nur ganz viel Omega-3, sondern auch noch unzählige Vitamine, Mineralstoffe, Proteine, Spurenelemente und Phytostoffe, ganz zu schweigen von den unzähligen Aromastoffen, die jeden COMTÉ so einzigartig machen.
Das Thema in der Fachwelt publik gemacht hat vor einiger Zeit eine Ärztin aus Gstaad. Christa Hauswirth hatte in der Zeitschrift Circulation, dem renommierten Organ der American Heart Association, einen Aufsatz publiziert. Und auf einem Kongress zum Thema in Genf sagte sie in einem Vortrag, Bergkäse sei das echte Functional Food, „wenn er von Kühen stammt, die artgerecht ernährt werden. Von Bio-Kühen zum Beispiel. Denn hier ist noch alles drin im Käse, was bei Functional Food erst zugesetzt werden muss. Die Produkte dieser Bio-Kühe haben bis zu 56 Prozent mehr Omega-3-Fette, wie eine große europäische Studie ergab, die im Januar 2016 im British Journal of Nutrition erschienen ist.“ Danke, Frau Dr. Hauswirth, wir hätten es nicht klarer formulieren können.
Wir fassen zusammen: COMTÉ ist ein Beitrag zur Volksgesundheit, weil alles, was er enthält, unersetzlicher Teil einer gesunden Ernährung ist. Und das trifft auf alle Altersgruppen mit allen „funktionalen“ Defiziten zu.